Aus der Chronik
Vor hundert Jahren ( genauer gesagt am 18. Oktober 1919) wurde unser Chor unter dem Namen „Einigkeit“ gegründet. Matthäus Scherz wurde von den damals 22 Sängern zum ersten Obmann gewählt.
Den ersten öffentlichen Auftritt hatte der Verein zu Silvester 1919.
1925 begannen mit einem „Verbrüderungsfest“ in Warth die Sängertreffen mit den Vereinen aus Warth, Straßhof und Penk.
1928 wurde die Tätigkeit des Vereines für kurze Zeit (wegen zu hoher Abgaben) eingestellt. Bald darauf wurden aber wieder jährlich ein bis zwei große Veranstaltungen durchgeführt.
In jedem Zeitabschnitt des Bestehens des Chores gab es besonders verdienstvolle Männer, die zur Aufwärtsentwicklung des Chores beitrugen. In den ersten Jahren des Bestehens waren dies der Lehrer und Chormeister Leo Johann Hendrich, der spätere Ehrenvorstand Matthäus Scherz, der Volksschuldirektor Rudolf Koch, der spätere Ehrenchormeister Josef Motsch und das Ehrenmitglied Martin Fahrner.
1938 wurde die Vereinstätigkeit nach „äußerem Druck“ gänzlich eingestellt. Allerdings hat auch das Verhalten einiger Mitglieder im letzten Jahrzehnt nicht mehr dem Namen „Einigkeit“ entsprochen.
Nach dem Krieg wurde der Chor am 9. Jänner 1949 durch Oberlehrer Erich Klammer unter dem neuen Namen „Männerchor Haßbachtal“ wieder gegründet. Zu diesem Zeitpunkt zählte der Chor 13 Mitglieder. Allerdings wuchs die Mitgliederzahl schnell auf 26.
Der erste Obmann bei der Wiedergründung war Alois Scherz sen. Und der erste Chormeister war Dir. Erich Klammer, dem 1955 DI Alois Scherz jun. folgte, der 50 Jahre lang für den Gesang im Verein verantwortlich war. Er führte Einzelstimmproben ein und nahm mit dem Verein auch an Wertungssingen teil.
Am 25. Juni 2005 bedankten sich der MGV und der Kirchenchor mit einem wunderbaren Kirchenkonzert bei DI Alois Scherz für seine sicher oft auch zeitraubende Tätigkeit in beiden Chören.
Neben dem langjährigen Chorleiter prägte auch Obmann Hermann Zumtobel 30 Jahre lang die Geschichte unseres Vereines. Er übernahm 1959 den Vereinsvorsitz von Alois Scherz sen.
Unter dem neuen Obmann kam wahrlich Leben in den Verein. 1969 gab es das erste große Fest anlässlich „50 Jahre MGV Haßbachtal“. Aus diesem Anlass wurde nahe der Schule ein Gedenkstein errichtet, der sich jetzt auf dem Dorfplatz befindet. Aus den ursprünglichen Sängerbällen (ab 1957) wurden ab 1959 Maskenbälle, die 1993 vom MGV-Gschnas abgelöst wurden. Seit 2005 wechseln sich Gschnas und Gaudiabend jährlich ab.
Seit 1969 gibt es mit der „Jahresschlussprobe“ einen weiteren Fixpunkt im Jahresprogramm des Vereines. Zu dieser letzten „Probe“ im Jahr werden auch die Frauen der Sänger und Freunde und Unterstützer des Vereines eingeladen. Gemeinsam blickt man dann auf das abgelaufene Jahr zurück.
1970 trat der MGV Haßbachtal dem Sängerkreis Schwarzatal bei. Das brachte unserem Verein zwar zusätzliche Verpflichtungen (Einladungen zu Vereinsjubiläen und verschiedene Chorkreisveranstaltungen), aber auch die Möglichkeit, sich mit anderen Vereinen gesanglich zu messen.
In diesem Jahr übersiedelten wir auch in unser neues Probenlokal, den ehemaligen Schulsaal. Er wird uns von der Marktgemeinde Warth zur Verfügung gestellt, wofür wir sehr dankbar sind!
1976 stand der erste Sängerausflug der Vereinsgeschichte am Programm. Wir starteten einen Gegenbesuch zum Chor von Lendorf / Kärnten, der uns im Vorjahr besuchte. Diese Kärntenreise brachte uns in unserem Bezirk einen Ruf als „Chor der Kärntnerlieder“ ein, da unser Chorleiter viele Noten aus Kärnten bekam. Diesem Sängerausflug nach Kärnten folgten noch viele (u.a. nach Budapest, Rychnov / Tschechien, Slowenien / Italien, Breslau / Polen, Prag / Tschechien und viele innerhalb von Österreich)
Zum 60. Geburtstag des MGV wurde die erste „Sängeruniform“ kreiert: dunkelgrüne, lange Hose und ein beiges Sakko; dazu ein weißes Hemd mit der weinroten Vereinskrawatte.
Das erste Adventsingen im Jahr 1979 entwickelte sich zu einer Traditions-veranstaltung.
Im ORF konnte man den MGV Haßbachtal auch schon sehen und hören. So traten wir einmal in der Sendung „Hereinspaziert“ und zweimal bei „Licht ins Dunkel“ auf. Unser damaliger „Vereinsfotograf“ Ing. Karlburger organisierte eine Tonband-aufnahme unter dem Motto „Bei uns dahoam im Haßbachtal“ (mit dem MGV, der Kirchauer Stubenmusi und den Jagdhornbläsern Haßbach).
1988 wurde die Vereinstracht erneuert. Von jetzt an trugen die Sänger eine braune, lange Hose, ein Trachtenpfoad (mit aufgestickter Lyra und den Initialen des Sänger-namens) und ein Trachtenmascherl, sowie ein ärmelloses, braunes Strickgilet.
1989 übernahm Sepp Rigler das Amt des Obmannes. In den 26 Jahren seiner Obmannschaft setzte er besonders auf Kameradschaft und Geselligkeit. Er war aber auch für einige neue Ideen verantwortlich.
1990 gab es das erste „Festkonzert zum Nationalfeiertag“, das wir seither jährlich am Vorabend des Nationalfeiertages gemeinsam mit der Trachtenkapelle Haßbach-Penk-Altendorf veranstalten. Dieses Konzert wurde zum „Highlight“ im Jahres-programm des MGV.
1991 gab es eine Besonderheit in der Vereinsgeschichte. Das erste Mal fand eine Probe mit 9 neuen Sängern statt.
Das 75. Bestandsjubiläum feierten wir 1994 mit einem Sängertreffen in Warth, zu dem wir 16 Gastchöre begrüßen durften.
Neben den gesanglichen Verpflichtungen gab es jetzt auch neue gesellschaftliche Veranstaltungen, wie z.B. ein Wettschießen auf der Gmoawiesn oder Kegelabende (bei denen natürlich auch die „besseren Hälften“ der Sänger dabei waren)
2005 übernahm DI Hannes Scherz die Chorleitertätigkeit von seinem Onkel (und jetzigen Ehrenchorleiter) DI Alois Scherz.
Zum 90jährigen Vereinsjubiläum wurden die Sänger wieder neu eigekleidet. Die neue „Uniform“ bestand aus einer langen, braunen Lederhose, Haferlschuhen, einem neuen Trachtenhemd und einer hellen Strickweste mit MGV-Emblem.
Ein neuer Programmpunkt im Jahreskalender war 2011 das Marienliedersingen im Mai, das im Zweijahresrhythmus ins Programm aufgenommen wurde. Das erste Marienliedersingen fand in der Kapelle in Gramatl statt.
2015 übergab Sepp Rigler die Führung des Vereines an den derzeitigen Obmann MEd Willi Baumgartner.
Das Jahr 2018 war für den Verein wieder sehr erfreulich, da sich fünf junge Burschen dazu entschlossen, dem MGV Haßbachtal beizutreten.
Zum hundertsten Geburtstag wurde die Uniform teilweise erneuert. Zur langen Lederhose tragen wir jetzt ein neues, weißes Hemd mit dem MGV-Emblem am Ärmel und ein grünes Satingilet.
In unserem Jubiläumsjahr zählt der Verein 36 Sänger, zwei unterstützende Mitglieder und ein Ehrenmitglied (das einzige weibliche Mitglied: Frau Bgm. Michaela Walla).